Aktuelles
„Was geht?! Moderne Instrumente der Stadtentwicklung“ – Nächste Städtenetzkonferenz am 5. Dezember 2024 in Magdeburg
Unsere Städte verändern sich rasant, der Wandel offenbart sich insbesondere in den Innenstädten und fordert unser Handeln. Wie aber kann zukunftsgewandte, bürgernahe Stadtentwicklung glücken? Welche modernen – digitalen, aber auch analogen – Instrumente und „Werkzeuge“ stehen uns dafür heute zur Verfügung? Und wie gelingt es, Bürgerinnen und Bürger für den Wandlungsprozess zu begeistern, sie erfolgreich zu mobilisieren und für ihre Stadt selbstwirksam werden zu lassen?
Um diese Fragen rankt sich unter dem Titel „Was geht?! Moderne Instrumente der Stadtentwicklung“ unsere nächste Städtenetzkonferenz, die Perspektiven auf die aktuelle Stadtentwicklung öffnen und zugleich schauen will, mit welchen guten Ideen Kommunen die Herausforderungen meistern.
Die Veranstaltung findet am 5. Dezember 2024 ab 12:00 Uhr im Gesellschaftshaus der Landeshauptstadt Magdeburg statt.
Anmeldungen sind ab sofort via kompetenzzentrum@saleg.de möglich.
STADTUMBAU AWARD Sachsen-Anhalt 2024 verliehen: Der Preis geht nach Gröningen mit dem Projekt„Bildung macht Zukunft – Börde Campus“.
In Oschersleben (Bode), der Stadt des Vorjahressiegers, ist am 14. November 2024 im Rahmen einer festlichen Preisverleihung in der „Burg Oschersleben“ der STADTUMBAU AWARD 2024 verliehen worden.
Als Siegerin des Landeswettbewerbs, der in diesem Jahr unter dem Motto „Städte gestalten – Gemeinschaft bauen“ stand, wurde die
Stadt Gröningen mit dem Projekt „Bildung macht Zukunft – Börde Campus“
gekürt. Hier war es der Stadt in enger Kooperation mit der gemeinnützigen Schulgesellschaft Rahn Education in besonderer Weise gelungen, einen Bildungsleuchtturm im ländlichen Raum zu installieren. Mittlerweile lernen über 550 Schülerinnen und Schüler aller Altersklassen in dem Ort, aus dem sich staatliche Bildungseinrichtungen einst zurückgezogen hatten. Für eine erfolgreiche Projektumsetzung, die auch unter Berücksichtigung von Digitalisierungs- und Klimagerechtigkeitsaspekten erfolgte, stellte die Stadt Gröningen leerstehende Immobilien und nicht genutzte innerstädtische Freiflächen zur Verfügung. „Eine Bildungseinrichtung kann, wenn sie mit dem notwendigen Engagement und mit ganzheitlichem Ansatz betrieben wird, ganz offensichtlich zu einem ganz besonderen Identifikationspunkt mit großer Ausstrahlung und ebenso großer Anziehungskraft führen. Genau das ist in Gröningen passiert!“, zielte der Vorsitzende des Preisgerichts Prof. Axel Teichert in seiner Laudatio auf die Dimensionen Identität, Wirtschaft sowie auf Abwanderungstendenzen aus ländlichen Räumen ab.
Erstmals in der Geschichte des STADTUMBAU AWARDS wurde ein Sonderpreis vergeben. Das Preisgericht würdigte die
Lutherstadt Wittenberg mit ihrem Projekt „StadtLabor Wittenberg“
für ihren Ansatz, durch verschiedene Veranstaltungsformate und Mitmach-Initiativen Gemeinschaft mitten in einem historischen Stadtzentrum zu schaffen – und in diesem Zuge auch die Innenstadt zu beleben.
Sechs Filme setzten während der Preisverleihung die nominierten Projekte in Szene, vertiefende Interviews mit den Hauptprotagonisten der Projekte schlossen sich an. „Der STADTUMBAU AWARD erweist sich auch in seinem siebten Jahr als ein Seismograph für das, was in Sachen Stadtgestaltung und Stadtentwicklung in all seinen Komponenten wichtig und richtig ist. Dabei den Fokus auf das Thema der sozialen Infrastrukturen zu richten, würdigt Beispielhaftes und Beispielgebendes bei der Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Stadt und Land.“, betonte die Ministerin für Infrastruktur und Digitales Dr. Lydia Hüskens. Die gemeinsamen Auslober, die Ministerin Dr. Lydia Hüskens sowie der Geschäftsführer des Kompetenzzentrum Stadtumbau Dr. Mario Kremling, übergaben an die Preisträger die Siegerpokale, alle weiteren Gewürdigten erhielten wie die Sieger eine Urkunde nebst USB-Stick mit den Filmen. Der Award ist nicht dotiert.
Die thematische Vielfalt des Wettbewerbs unter dem Motto „Städte gestalten – Gemeinschaft bauen“ zeigte in diesem Jahr Projektansätze unter verschiedensten Schwerpunkten. Unter anderem spielten Aspekte der Förderung einer sozialen und funktionalen Diversität, der Beitrag zur kommunalen Identitätsstiftung und Baukultur sowie der Modellcharakter inkl. Übertragbarkeit eine entscheidende Rolle. Der STADTUMBAU AWARD 2024 richtete sich an sachsen-anhaltische Kommunen und private Initiativen, die im Rahmen des Stadtumbaus Projekte mit dem Ziel der Stärkung sozialer Infrastrukturen umgesetzt haben. Die Projekte mussten in den letzten fünf Jahren erfolgreich abgeschlossen oder signifikant weiterentwickelt worden sein.
Mehr Informationen zum Wettbewerb, inkl. der Projektfilme finden Sie unter www.stadtumbau-award.de.
Stadtumbau Award 2024 – Preisverleihung in Oschersleben (Bode) am 14. November 2024
Am 14. November 2024 ist es soweit! Zum bereits 7. Mal verleiht das Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Stadtumbau den STADTUMBAU AWARD Sachsen-Anhalt. Die feierliche Preisverleihung findet traditionell in der Stadt des Vorjahressiegers statt: In einer Abendveranstaltung verkünden Ministerin Lydia Dr. Hüskens und der Geschäftsführer des Kompetenzzentrums Dr. Mario Kremling in der Burg der Stadt Oschersleben den Preisträger 2024. Das diesjährige Wettbewerbsverfahren steht unter dem Thema „Städte gestalten – Gemeinschaft bauen“.
Anmeldungen zur Preisverleihung sind ab sofort über das Anmeldeformular unter www.stadtumbau-award.de oder per Mail an kompetenzzentrum@saleg.de möglich. Dort finden Sie auch weitere Informationen zum aktuellen Wettbewerbsverfahren und seiner Historie.
Am Tag darauf, 15. November 2024, veranstaltet das Kompetenzzentrum ebenfalls in Oschersleben gemeinsam mit der Stadt Oschersleben, der BEWOS WoBau GmbH und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg einen Stadtentwicklungsfrühschoppen, der sich mit dem Thema „Umgang mit dem städtebaulichen Erbe“ beschäftigt.
Anmeldungen zu der Veranstaltung sind ebenfalls ab sofort über das Anmeldeformular unter www.stadtumbau-award.de sowie per Mail an kompetenzzentrum@saleg.de möglich.
Wir freuen uns auf Sie!
Öffentliche Auftaktveranstaltung am 15. August 2024 zur Fortsetzung der interkommunalen Landesinitiative „Sachsen-Anhalt digital – Auf dem Weg zu smarten Städten“
Die interkommunale Landesinitiative „Sachsen-Anhalt digital – Auf dem Weg zu smarten Städten“ geht in die nächste Runde. Auf vielfachen Wunsch der kommunalen Familie, hat das Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt (MID) in den vergangenen Monaten die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen dafür geschaffen, dass die Workshopreihe nicht nur bis Ende 2025 fortgesetzt, sondern deutlich ausgebaut und intensiviert werden kann. So sollen u.a. neben den weiterhin stattfindenden großen Fachworkshops, Unterarbeitsgruppen gebildet werden, die kontinuierlich an verschiedenen Smart-City-Themenaspekten arbeiten und konkrete Pilot- und Transferprojekte initiieren.
Die öffentliche Auftaktveranstaltung zur Fortsetzung der Reihe findet am 15. August 2024 ab 10:00 Uhr im Ministerium für Infrastruktur und Digitales in Magdeburg statt. Neben spannenden Impulsen von Dr. Ariane Berger und Dr. Alanus von Radecki rund um das Thema Smart City/Smart Region, wird Marco Brunzel im Auftrag des Kompetenzzentrums das Arbeitsprogramm für die kommenden anderthalb Jahre vorstellen. Wir freuen uns darüber hinaus auf Beiträge von der Minsterin für Infrastruktur und Digitales Dr. Lydia Hüskens und Dr. Mario Kremling in seiner Funktion als Geschäftsführer des Kompetenzzentrums.
Anmeldungen zur Veranstaltung können bis zum 13. August 2024 an die Mailadresse kompetenzzentrum@saleg.de eingereicht werden.
Wir freuen uns auf Sie!
Städtenetzkonferenz 2.0, 16. Mai 2024: Attraktive Städte und Regionen? Menschen, Räume und Bewegung
Was macht attraktiv, was lockt Menschen an? Warum kommen Menschen gerade in diese Stadt, in diese Region, warum gehen, warum bleiben sie? Um diese Fragen rankte sich die 20. Städtenetzkonferenz des Kompetenzzentrum Stadtumbau. Denn: Wanderungsstatistiken der vergangenen Jahre zeigen, dass nach Jahren der Schrumpfung der ländliche Raum verstärkt Zuzug verzeichnet, und das auch jenseits der Zuwächse durch Einwanderung – ein Trend, der für Sachsen-Anhalt spannende Perspektiven und Möglichkeitsräume öffnen kann. Eine „Neue Lust auf Klein- und Mittelstädte“ konstatierte einführend auch Eva Eichenauer vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung. Sie präsentierte eine in 2022 gemeinsam mit der Wüstenrot Stiftung vorgelegte deutschlandweite Studie, deren Ergebnis sich jedoch regional sehr unterschiedlich darbot.
Mandy Schumacher, Bürgermeisterin der Einheitsgemeinde Hansestadt Gardelegen, Martin Papke, Oberbürgermeister Stadt Weißenfels sowie Sebastian Müller-Bahr, Oberbürgermeister Stadt Merseburg, waren sich in der sich anschließenden moderierten Gesprächsrunde einig, welche Faktoren „ziehen“: eine intakte und lebendige Innenstadt, bürgernahe und -freundliche Verwaltung, stabile Ansiedlungen und Arbeitsplätze, preiswerter Wohnraum, funktionierende Infrastruktur – und der soziale Zusammenhalt. Stadtentwicklung, so OB Müller-Bahr, sei eine „Never Ending Story“, die immer wieder neu vorangetrieben werden müsse, wie etwa mit der Merseburger Aktion „So viel Mer“ zur Innenstadtansiedlung und Imageförderung. Was mediale Präsenz für eine gute Außenwirkung von Stadt, Region und Land vermag, betonte Infrastrukturministerin Dr. Lydia Hüskens im Zusammenhang mit der geplanten Intel-Ansiedlung in Magdeburg. Das habe Sachsen-Anhalt als potenten Standort deutschlandweit ins Gespräch gebracht.
Die rund 100 Teilnehmenden hörten abschließend Projektberichte: „Wer kommt denn da? Sachsen-Anhalts Zuzug in ländliche Räume“ von derMartin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sowie „Die Stadt als Campus. Formate, Orte, Strategien“ von der Hochschule Anhalt. Beide Berichte unterstrichen das, was Frederik Fischer vom Netzwerk Neulandia im Kurzinterview brandaktuell vorzustellen hatte: das Erfolgsprojekt „Summer of pioneers“. Es machtin den nächsten sechs Monaten in Dessau-Roßlau Station, um „Quartiere lebenswerter zu machen, neue Ideen für den Bestand zu entwickeln und an einer Willkommenskultur zu arbeiten“. Das Ziel? Die Lust auf die Mittelstadt wecken!
Die Vorträge stehen unter Veranstaltungen | Kompetenzzentrum Stadtumbau (kompetenzzentrum-stadtumbau.de) für Sie zum Download bereit.
„Attraktive Städte und Regionen? Menschen, Räume und Bewegung“ – Nächste Städtenetzkonferenz am 16. Mai 2024 in Magdeburg
Seit einiger Zeit ist festzustellen, dass bestimmte Regionen, einzelne Klein- und Mittelstädte sowie manche ländlichen Gemeinden Sachsen-Anhalts einen verstärkten Zuzug zu verzeichnen haben. Die Vermutung liegt nahe, dass diese Standorte im Wettbewerb um Einwohner und Fachkräfte nicht zufällig die Nase vorn haben, während anderenorts weiterhin Schrumpfungstendenzen vorherrschen.
Unsere nächste Städtenetzkonferenz wird sich diesen spannenden Entwicklungen widmen und u.a. über konkrete Beispiele und Strategieansätze aus Sachsen-Anhalt in Sachen Zuzug, Trends und Chancen informieren.
Die Veranstaltung findet am 16. Mai 2024 ab 13:00 Uhr im Gesellschaftshaus der Landeshauptstadt Magdeburg statt.
Die Journalistin Cornelia Heller wird die Konferenz moderieren.
Anmeldungen sind ab sofort via kompetenzzentrum@saleg.de möglich.
Wir freuen uns auf Sie!
Auslobung zum STADTUMBAU AWARD Sachsen-Anhalt 2024: Städte gestalten – Gemeinschaft bauen
Der STADTUMBAU AWARD Sachsen-Anhalt geht in seine siebte Runde! Für das Jahr 2024 ruft das Kompetenzzentrum Stadtumbau in der SALEG gemeinsam mit dem Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt zur Teilnahme am Wettbewerb „Städte gestalten – Gemeinschaft bauen“ auf.
Ziel des diesjährigen Wettbewerbs ist, innovative, wirkungsvolle und nachhaltige Initiativen zu prämieren, die dazu beitragen, die soziale Infrastruktur in urbanen und ländlichen Räumen neu zu definieren und zu verbessern. Die Maßnahmen sollen die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner sowie die soziale Integration in den Städten und Gemeinden Sachsen-Anhalts befördern und einen Beitrag zur kommunalen Identitätsstiftung leisten.
Sachsen-anhaltische Kommunen und private Initiativen sind aufgerufen, gemeinsam mit ihren bestehenden Netzwerken – bspw. Bildungsträgern, Wohnungsunternehmen, Standortkooperationen und/oder Interessengemeinschaften – die im Rahmen des Stadtumbaus dem Ziel der Stärkung sozialer Infrastrukturen dienen, sich mit ihrem Projekt um den STADTUMBAU AWARD Sachsen-Anhalt 2024 zu bewerben. Die Projekte müssen in den letzten fünf Jahren erfolgreich abgeschlossen oder signifikant weiterentwickelt worden sein.
Die Unterlagen zur Teilnahme am STADTUMBAU AWARD Sachsen-Anhalt 2024 können Sie sich hier herunterladen:
Download Auslobung STADTUMBAU AWARD Sachsen-Anhalt 2024
Download Bewerbungsformular STADTUMBAU AWARD Sachsen-Anhalt 2024 (Hinweis: die Datei muss im Adobe Reader geöffnet sein, um sie vollständig bearbeiten zu können)
Für Ihre Bewerbung um den STADTUMBAU AWARD Sachsen-Anhalt 2024 senden Sie bitte das Bewerbungsformular und den erforderlichen Anhängen bis zum 19. April 2024 an die E-Mail-Adresse des Kompetenzzentrum Stadtumbau AWARD24@kompetenzzentrum-stadtumbau.de. Der fristgerechte Eingang Ihrer Bewerbung wird Ihnen schriftlich per Mail bestätigt.
Wir freuen uns auf Ihren Wettbewerbsbeitrag und wünschen Ihnen viel Erfolg!
Weitere Informationen zum Wettbewerb und seinen bisherigen Preisträgern und Nominierten finden Sie unter www.stadtumbau-award.de.
Abschlussveranstaltung zur Workshopreihe “Sachsen-Anhalt digital – Auf dem Weg zu smarten Städten”
„Sachsen-Anhalt digital – Auf dem Weg zu smarten Städten“ – unter diesem Titel hat das Kompetenzzentrum gemeinsam mit der City & Bits GmbH im Auftrag des Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt in den vergangenen sieben Monaten eine interkommunale Workshopreihe durchgeführt. Mit 22 Städten und Gemeinden wurden in vier Fachworkshops die verschiedenen fachlichen Dimensionen, die praktischen Potenziale sowie organisatorischen Herausforderungen hinsichtlich der Planung und des Einsatzes digitaler Technologien auf kommunaler Ebene diskutiert und praktische Ansätze entwickelt. Die Ergebnisse dieser interkommunalen Initiative, welche auch erste Handlungsempfehlungen sowohl für das Land Sachsen-Anhalt als auch für die Kommunen beinhalten, wurden im Rahmen der Abschlussveranstaltung im Gesellschaftshaus Magdeburg am 7. Dezember 2023 öffentlich präsentiert.
Nach einführenden Worten von Dr. Mario Kremling und Ministerin Dr. Lydia Hüskens sprach Renate Mitterhuber, Referatsleiterin für Smarte Städte und Regionen im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen über das Bundesprogramm „Modellprojekte Smart Cities“ im Allgemeinen und um die große Bedeutung vernetzender Strukturen und interkommunaler Zusammenarbeit im Speziellen.
Marco Brunzel stellte anschließend den Schlussbericht zur Workshopreihe vor, ging auf die Haupterkenntnisse des Formats ein und formulierte Ideen für mögliche nächste Schritte.
Denn in einem Punkt waren sich sowohl im Rahmen zweier Podiumsdiskussionen als auch in den informellen Gesprächen am Rande der Veranstaltung am Ende alle Beteiligten einig: Der eingeschlagene Weg soll fortgesetzt und die interkommunale Vernetzung sachsen-anhaltischer Städte im Bereich „Smart Cities“ weiter vorangetrieben werden. Sven Haller, StS im Ministerium für Infrastruktur und Digitales unterstrich dies in seinem Ausblick am Ende des Workshops: „Von Landesseite aus wollen wir den Prozess gerne begleiten. In welcher Weise dies ganz genau geschieht, das wird derzeit mit dem Kompetenzzentrum Stadtumbau besprochen“.
Die Veranstaltungspräsentationen finden Sie unter Veranstaltungen | Kompetenzzentrum Stadtumbau (kompetenzzentrum-stadtumbau.de).
Newsletter Dezember 2023 erschienen
Der Dezember-Newsletter des Kompetenzzentrum Stadtumbau ist erschienen und ist unter folgendem Link abrufbar: https://kompetenzzentrum-stadtumbau.de/wp-content/uploads/Newsletter_Dez_2023.pdf
Wissenstransferworkshop in Bernburg: „Nachhaltige Wiederbelebung der Innenstädte: Was kommt, was geht, was bleibt?“
Nach 881 Tagen gelang mit dem Workshop „Nachhaltige Wiederbelebung der Innenstädte: Was kommt, was geht, was bleibt!“ am 21. November 2023 der Auftakt zum neuen Aktionsbündnis Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren in Sachsen-Anhalt. Die Veranstaltung entstand im Auftrag des Ministeriums für Infrastruktur und Digitales, dem Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten sowie den beiden Industrie- und Handelskammern Magdeburg und Halle-Dessau. Der Fokus des Tages lag dabei auf den drei Themen Leerstandsmanagement, Aufenthaltsqualität und Belebung von Innenstädten. Staatssekretärin Stefanie Pötzsch und Staatssekretär Sven Haller begrüßten gemeinsam die rund 80 Teilnehmenden im Kurhaus der Stadt Bernburg (Saale).
In seinem Eröffnungsvortrag zeigte Dr. Mario Kremling ausgewählte Aktivitäten des Kompetenzzentrums Stadtumbau mit Bezug zum Themenkreis Innenstädte wie den Stadtumbau Award 2022 in Naumburg (Saale), den Wissenstransferworkshop 2022 zum Thema „Wiederbelebung der Innenstädte“ in Schönebeck oder die Städtenetzkonferenzen „Lebendige Innenstädte werden digital“ im Mai 2022 und „Mut macht Stadt“ im April 2023.
Im nachfolgenden Beitrag stellte Christopher Schmidt von der CIMA Beratung + Management die zentralen Erkenntnisse der Deutschlandstudie Innenstadt 2022 vor. Im Rahmen der Studie wurden im Zeitraum von Oktober bis November 2021 2.400 Personen bundesweit zum Kaufverhalten, zu den Perspektiven der Innenstädte und zu Verhaltensänderungen befragt. Dabei zeigte sich, dass die Besucher der Innenstädte viel Wert auf Informationen zu anstehenden Events und Veranstaltungen legen. Auch die Bedeutung von einkaufsbezogenen Dienstleistungen wie Bestellservice und Liefermöglichkeiten werden gewünscht. Aspekte einer Innenstadt wie Grünflächen, Sauberkeit, Gastronomie und Aufenthaltsqualität gewinnen dabei an Bedeutung. Regionalität und Nachhaltigkeit bei Angeboten werden ebenfalls immer wichtiger. Innenstädte stellen nicht mehr Orte des Konsums dar, sondern wandeln sich hin zu Erlebnis- und Erholungsorten. Dabei rückt die nachhaltige Mobilität zum Erreichen der Innenstadt zunehmend ins Bewusstsein.
Der dritte Beitrag von Antje Bauer, Geschäftsführerin des Bereichs Starthilfe und Unternehmensförderung bei der IHK Halle-Dessau lieferte Einblicke in die Umfrage zur Anziehungskraft von Städten und Gemeinden in Sachsen-Anhalt, in der die IHKs im Februar 2023 Kommunen, Wirtschaftsförderer und Gewerbetreibende sowie Vertreter von City- und Werbegemeinschaften befragte. Die Umfrage stützte die Meinungen, dass Innenstädte sauberer, sicherer und belebter werden sollten. Handlungsbedarf wird auch beim Ausbau der Radwegeinfrastruktur und der digitalen Infrastruktur gesehen. Für junge Menschen und Familien sind Innenstädte zunehmend Orte zum Treffen und Verweilen, weshalb in puncto Aufenthaltsqualität großer Handlungsbedarf gesehen wird. Dabei müssen auch die Rahmenbedingungen zur Verbesserung der Innenstädte geschaffen werden, was unter anderem die Entbürokratisierung von Genehmigungsverfahren, die Erweiterung von Beratungsangeboten oder auch die Unterstützung bei der Zwischennutzung von Leerständen betrifft.
Im Anschluss an die drei Eingangsvorträge folgten spannende Einblicke aus der Praxis zur Wiederbelebung von Innenstädten. Hierzu zeigten Roger Warthemann, Citymanager der Stadt Bernburg (Saale), und Katrin Hitziggrad, Geschäftsführerin des Büros Die Zukunftsoptimisten Kreative & koproduktive Stadtentwicklung aus Jena, Beispiele für gelungenes Leerstandsmanagement in Innenstädten auf. Die Stadt Bernburg (Saale) setzt zur Belebung von leerstehenden Ladenlokalen etwa auf die grundmietfreie Nutzung durch Start Ups und die aktive Unterstützung bei der Vermarktung. Voraussetzung hierfür war zunächst eine intensive Datenerhebung und Auswertung zum Zustand der so genannten Innovationsmeile in der Bernburger Innenstadt. Derzeit arbeitet das Citymanagement am Aufbau einer digitalen Informationsplattform. Einen anderen Ansatz wählt das Jenaer Büro Die Zukunftsoptimisten um Katrin Hitziggrad. Der Fokus ihrer Arbeit liegt in der Aktivierung von Eigentümern, um leerstehenden Immobilien neue Nutzungen zuzuführen. Den engagierten Nutzern von Leerständen soll Wissen vermittelt werden, um Immobilien selbstermächtigt verwalten zu können. Dabei setzt sie auf einen intensiven Dialogprozess zwischen den Akteuren und zeigte im Workshop auf, dass leerstehende Räume auch als Potenzialräume gesehen werden sollten, in denen kreative Nutzungen über das Ausprobieren möglich sind.
Der nächste Themenblock zeigte Praxisbeispiele zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität auf. Eingeladen waren hierzu Henning Rode, Wirtschaftsförderer und Stabstellenleiter in der Welterbestadt Quedlinburg, sowie Lisa Reinhold vom Thüringer Aktionsbündnis „Innenstädte mit Zukunft“. Die Welterbestadt Quedlinburg beschäftigt sich seit einigen Jahren intensiv mit der Steigerung der Aufenthaltsqualität, sei es durch die Herstellung von Barrierefreiheit im öffentlichen Raum oder die Gestaltung von Personenunterführungen zur Erhöhung des Sicherheitsgefühls. Durch multifunktionale Räume in der Innenstadt sowie der Einrichtung eines Büros für das Citymanagement konnte die Aufenthaltsqualität in der denkmalgeschützten Innenstadt kontinuierlich erhöht werden. Lisa Reinhold zeigte mit dem Projekt der Wanderbaumallee einen nachhaltigen Ansatz auf. Hierbei geht es um die temporäre Bereitstellung von Bäumen in Innenstädten, die dann nach einem definierten Zeitraum in die nächste Stadt ziehen. Auch das Projekt Klimataler, bei dem über eine App Punkte bei der Einsparung von CO2 gesammelt und anschließend bei Projektpartnern eingetauscht werden können, wurde vorgestellt. Die Beispiele aus Thüringen zeigten, dass die Wiederbelebung von Innenstädten auch unter Berücksichtigung des Klimaschutzes funktioniert.
Und wie gelingt es, den Innenstädten mehr Leben einzuhauchen? Dies zeigten Frank Fischer, Citymanager der Stadt Aschersleben, und Corinna Köbele, Vorsitzende des Künstlerstadt Kalbe e.V., anhand ihrer mitgebrachten Beispiele. In der ältesten Stadt Sachsen-Anhalts setzt man hierzu auf Maßnahmen zur Steigerung des Einkaufserlebnisses, zunächst durch den Cityplan, welchen das Citymanagement erarbeitet hat und der zahlreiche Informationen zu den ansässigen Geschäften der Innenstadt bietet. Ebenfalls gibt es den Grünen Markt in Ergänzung zum regulären Wochenmarkt, welcher Anziehungskraft für die Innenstadt ausübt. Der Künstlerstadt Kalbe e.V. zeigte hingegen auf, wie ein verschlafenes Dörfchen in der Altmark durch die Einbeziehung von jungen Kunstschaffenden und der Lokalbevölkerung für überregionales Aufsehen sorgte und damit den Zusammenhalt im Ort gestärkt hat. Zur Belebung der Innenstadt verhalfen verschiedene Veranstaltungen, Festivals und Events, die allesamt die Identifikation der Bevölkerung mit der Stadt Kalbe (Milde) festigten und den Wunsch nach Verstetigung hervorbrachten.
Nach der Mittagspause konnten dann an Thementischen zu den drei zentralen Themen Leerstandsmanagement, Aufenthaltsqualität und Belebung weitere Gedanken zwischen den Teilnehmenden ausgetauscht werden. Hierbei sollte den Teilnehmenden gezeigt werden, welche Maßnahmen zum Gelingen der Wiederbelebung von Innenstädten beitragen und welche Maßnahmen und Umstände dabei hinderlich sind. Der Austausch in den Gruppen war sehr intensiv und führte schließlich zu einer umfangreichen Sammlung von Ideen und Anregungen. Die größte Herausforderung für ein erfolgreiches Leerstandsmanagement dürften die Eigentumsverhältnisse und das fehlende Engagement der Eigentümer sein, insbesondere wenn diese Vorbehalte hinsichtlich möglicher Zwischennutzungen haben. Interessant ist der Ansatz der Schaufenster-Bespielung, um leerstehende Läden zumindest optisch aufzuwerten und einer temporären Nutzung zuzuführen. Innenstädte sollten zudem nicht monofunktional dem Einkaufen dienen, sondern auch als Wohnorte betrachtet werden. Zur Steigerung der Aufenthaltsqualität sollten künftig verstärkt junge Menschen einbezogen werden, beispielsweise zur Gestaltung von öffentlichen Plätzen. Große Bedeutung wird dem Citymanagement zugeschrieben und sollte als Pflichtaufgabe einer Kommune gesehen werden. Dem entgegen stehen das fehlende Sicherheitsgefühl, fehlende Möglichkeiten der Müllentsorgung sowie fehlende Stadtmöblierung, welche sich negativ auf die Aufenthaltsqualität auswirken. In der letzten Gruppe tauschten sich die Teilnehmenden über funktionierende Maßnahmen zur Belebung von Innenstädten aus. Ratsam ist die Verknüpfung von Veranstaltungen mit Aktionen, um daraus Synergieeffekte wie eine erhöhte Verweildauer der Passanten nutzen zu können. Viel Arbeit macht es auch, bei den Innenstadtakteuren Begeisterung für eine gemeinsame Sache zu wecken und die Akteure miteinander zu vernetzen. Hier ist viel Überzeugungsarbeit gefragt. Eine große Herausforderung stellt dazu die Vereinheitlichung der Öffnungszeiten dar. Auch hier müssen die Ladenbetreiber angesprochen und von den Vorteilen überzeugt werden.
Der gemeinsame Austausch in der Schlussrunde des Workshops hat dann gezeigt, wir haben schöne Innenstädte! Doch die Attraktivität einer Stadt bemisst sich nicht nur an den Angeboten in der Innenstadt, sondern auch an den Angeboten in der gesamten Stadt. Innenstadtbelebung gelingt nur mit viel Fleiß und Zeit, mit steter Netzwerkarbeit und Kommunikation aller Innenstadtakteure. Zudem sollten Leerstände auch als Potenziale erkannt werden, um Räumlichkeiten neue Nutzungen zuzuführen, jenseits von Einzelhandel. Um der Bedeutungszunahme der Innenstadt als Treffpunkt gerecht zu werden, bedarf es zusätzlich der Verschönerung und Ausweitung von Grün- und Aufenthaltsflächen. Fakt ist, die Innenstädte, wie wir sie von früher kennen, wird es künftig nicht mehr geben. Und damit umzugehen, wird die zentrale Herausforderung der kommenden Jahre.
Die Präsentationen der Veranstaltung stehen unter https://kompetenzzentrum-stadtumbau.de/veranstaltungen/ zum Download bereit.